OWK verband Wandern und Lyrics
am Pfingstmontag, 09.06.2025
am Pfingstmontag, 09.06.2025
Blumen war das Thema
Der OWK gestaltete einen Wandernachmittag diesmal unter dem Motto „Blumen“. Nach einer kurzen Begrüßung durch Wanderführer Karl-Friedrich Berberich und dem einladenden, mittlerweile etablierten gemeinsam gesungenen Lied „Nun Freunde lasst es, mich einmal sagen“ von Hannes Wader wollte man an einer „Dürmer Blumenwiese“ bzw. „Dürmer Bienenweide“ starten. Davon gibt es viele in Walldürn, doch sie lassen noch mit ihrer Blütenpracht auf sich warten. So war die Vorstellungskraft einer blühenden Sommerwiese eines jeden einzelnen Wanderfreundes gefragt.
Eine Blumenwiese kann wegen ihrer Vielfalt von bunten Blüten und deren Duft wie ein riesiger Blumenstrauß für alle Menschen wirken. Hier thematisierte Wanderführerin Brunhilde Marquardt Blumen als Teil der Schöpfung, dass sie Herz und Seele nähren, ihre Schönheit uns erfreuen können und man ihnen auch heilende Kräfte zuspricht. Letztlich begleiten Blumen uns ein ganzes Leben. Das Gedicht von Franz Werfel „Wiesenblüten geistig erschaut“ war eine Hommage an die Schöpfung und betonte eine staunenswerte Haltung ihr gegenüber, ebenso das folgende Lied von den Carpenters aus dem Jahr 1973 „Top oft the World“.
Über den Vorderen Wasen und Stationenweg führte die Wanderung zum Märzenbrünnle. Der populäre Song „Paper Roses“ von Marie Osmond aus dem Jahr 1973 erinnerte die Wanderinnen und Wanderer sofort an die ehemalige Blumenfabrikation als wichtigen Industriezweig im 19./20. Jahrhundert in Walldürn.
Diese Branche habe damals viele Familien ernährt. Blumenbinderin war der erste Frauenberuf in Walldürn. Man arbeitete in der Fabrik oder in Heimarbeit. Heute erinnert eine Figur am Schlossplatzbrunnen, die Marktfrau mit einem Blumenstrauß in der Hand, an diesen früheren Erwerbszweig. Man bestätigte, dass Blumen insgesamt einen hohen Stellenwert haben, doch im Besonderen in Walldürn: mit dem jährlichen „Blumen- und Lichterfest“ sowie einem Straßennamen, den meterlangen Blumenteppichen an Festtagen der Wallfahrt, usw. Ein kurzer geschichtlicher Rückblick beschloss man mit dem Lied aus dem Jahr 1955 „Sag mir, wo die Blumen sind“, von Marlene Dietrich gesungen. Dieses kann im Walldürner Fall Verlust und Ende einer bedeutenden wirtschaftlichen Ära ausdrücken. Es erinnert aber auch daran, dass man sich um den eigenen inneren Garten kümmern sollte, z.B. mit der Liebe, die durch Blumen zu uns spricht.
Die Wanderung führte weiter durch einen Sommerwald über den Rippberger Pfad zur nächsten Hütte. Ein paar Musikklänge zu „Rose Garden“, einem Countrysong und weltweiten Hit aus dem Jahr 1967, gesungen von Lynn Anderson, leiteten über Blumen sprechen zu lassen. Denn mit Blumen kann man sich ausdrücken, wenn man sich mit passenden Worten schwertut. Jede Blume hat eine eigene Symbolik, jede Farbe eine Botschaft, ihre Namen eine tiefe Weisheit. Nun durfte jede Wanderin und jeder Wanderer eine Blume nennen und die Wanderführer enthüllten ihre Bedeutung. Man stellte fest: Blumenschenken kann unverfänglich, aber auch eindeutig vielsagend sein. Blumen sind ein Geheimnis. Diesen Halt beendete man mit Hildegard Knefs bekanntestem Lied „Für mich solls rote Rosen regnen“. Sie singt, was sie sich für ihr Leben gewünscht hat: froh sein, Wunder erleben, sie will alles oder nichts….!!!
An der Hütte „Die Alten haben`s erhalten“ hörte man einige Klänge des Liedes „Life is a Flower“, ein Popsong der schwedischen Gruppe Ace of Base aus dem Jahr 1998. Sie erzählt davon, dass unser Leben wertvoll sei, wie eine Blume. Hier durften die Wanderinnen und Wanderer mit Hilfe einer Umschreibung den jeweiligen Blumennamen erraten, z.B. dass es sich bei einer dauerhaften Farbe um das Immergrün handeln könne, bei einem Befehl an den Hund, z.B. um den Beifuß. Diesen Halt rundete man mit dem gemeinsam gesungen Lied von Margarete Jehn ab „Grün, grün, grün“.
An der letzten Station, der „Mutterfichte“ durften die Wanderfreunde das Gemälde „Hände mit Blumenstrauß“ des Künstlers Pablo Picasso interpretieren, das offiziell als Friedenssymbol gilt. Nach den vielen Inputs über Blumen mit deren Sprache und Symbolik waren nun alle Teilnehmer*innen aufgefordert gemeinsam einen virtuellen Blumenstrauß für den OWK zu pflücken. Für was kann dieser Verein stehen? Kreativ und eifrig purzelten hier die Beiträge für seine Stärken. Letztlich war der OWK-Strauß gebunden: mit Eiche und Kornblumen für Kraft und Stolz, mit Rosen, Tulpen, Nelken für Gemeinschaft und Verbundenheit, mit Sonnenblumen für Humor und Frohsinn, mit Buche und Vergissmeinnicht für Treue, mit Hyazinthen für Fitness und Sport, mit Linde und Heide für Heimat, mit Weinreben und Hopfen fürs Leben, mit Hortensien und wilder Möhre für gutes Essen und Trinken, letztlich auch mit Margeriten für Schönheit, denn dieser Verein hieß früher einmal Verschönerungsverein.
Schließlich galt allen jungen und junggebliebenen 43 Wanderern Udo Jürgens Lied „Vielen Dank für die Blumen“ aus dem Jahr 1981. Mit diesem Liedtitel ist eine Redewendung gemeint, um auf eine kritische oder beleidigende Bemerkung ironisch zu antworten. In diesem speziellen Fall dankte Agnes Sans den beiden Wanderführern für eine interessante Wanderung. Eine Einkehr in der Pizzeria „RistoPizza Noi Due“ rundete den blumig-informativen, angenehmen und sportlichen Nachmittag ab.