OWK erkundete Dreimärker im Marsbachtal
am 21.11.20
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Gruppe 2

Gruppe1

Ziel beider Wandertouren war der im idyllischen Marsbachtal gelegene Dreimärker an der gemeinsamen Grenze von Walldürn, Gerolzahn und Neusaß. Bei trübem Herbstwetter machten sich insgesamt 34 Wanderfreundinnen und Wanderfreunde, darunter einige Gäste, in zwei Gruppen auf den Weg.

Die Wandergruppe I mit einer Strecke von ca. 15 Kilometer wurde von Wolfgang Eisenhauer, die Wandergruppe II mit einer Wegstrecke von 10,5 Kilometern von Brunhilde Marquardt geführt. Ausgehend vom Zuckerhut am Auerberg folgten beide Gruppen dem Radweg in Richtung Rippberg, immer entlang des Marsbachs. Man tangierte zunächst das Gewann „Deutschköpflein“ auf der Höhe des Freibads, dann das Gewann „Koppen- und Kaiserberg“ des Areals der Kläranlage. Immer wieder führte der Blick der Wanderfreunde in das malerische Marsbachtal, in dem einst sieben Mühlen klapperten und davon noch einige Anwesen Zeugnis geben. Nach dem Wildgehege gelangte man im Gewann „Neuwiesen“ zur Walkmühle und überquerte den Marsbach. Im Bereich der Beuchertsmühle gesellten sich noch einige Wanderfreunde zur zweiten Gruppe hinzu. Weiter ging es auf dem Fahrradweg talwärts eingebettet vom Schaf-, dann Winterberg linker Hand und dem Neusaßer Berg auf der rechten Seite Richtung „Neusaßer Brückle“. Direkt zwischen dem Hollerberg auf Walldürner Seite und dem gegenüberliegenden Neusaßer Berg in Höhe des früheren Gerolzahner Bahnhofs türmte sich in einer Waldschneise, im Gewann „Im Tal“, direkt am Marsbach gelegen, ein gut gepflegter, prominenter, meterhoher, dreiseitiger Dreimärker auf.


Dieser historische Dreimärker oder auch Dreiherrenstein von 1865 kennzeichnet die Position, an der die Gemeinden Walldürn, Gerolzahn und Neusaß aufeinandertreffen. Seine Inschriften lauten auf der Walldürner Seite: GW 1865, auf Gerolzahner Seite: GG und auf der Neusaßer Seite: GN 1. In wenigen Schritten durchlief man die Gemarkungen Walldürn, Gerolzahn und Neusaß.

Dreimärker sind Hoheitszeichen. Sie grenzen Hoheitsbereiche ab und dürfen nicht verändert, nicht unbefugt versetzt oder entfernt werden. Ein Gesetz des Großherzogtums Baden von 1852 wurde mit der Katastervermessung 1865 bis 1882 in unserer Gegend umgesetzt. Der dreikantige historische Grenzstein aus regionaltypisch rotem Buntsandstein zeigt auf jeder Seite die Inschrift seiner Gemarkung. Er ist ein Stück Heimat und Zeuge der Geschichte, ein Kulturdenkmal, das es zu bewahren gilt. Um Walldürn herum gibt es neun Dreimärker, davon hat der OWK bereits sechs erwandert, die letzten drei stehen auf dem Wanderplan 2022 mit dem Ziel, die Gemarkung von Walldürn konkreter kennen zu lernen.

Bevor man den Rückweg antrat, informierte man noch über das nahe gelegene Pumpwerk, das einst die Wasserversorgung in Gerolzahn aus dem Marsbach sicherte.



Der Heimweg der Gruppe II erfolgte über denselben Weg, diesmal stetig ansteigend durch den Wald zum Ausgangspunkt. Dabei beachtete man das Odinia-Denkmal. Dieses wurde 1925 von einer Studentenverbindung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts namens Odinia errichtet, zur Erinnerung an ihre Mitglieder, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind.


Die Wanderer der Gruppe 1 überquerten beim ehemaligen Gerolzahner Bahnhof die B 47, tangierten beim Anstieg nach Gerolzahn den sagenumwobenen Teufelstein und erreichten Walldürn über den HW 22 (Grüne Raute) des Odenwaldklubs.

Beide Wanderführer erfreuten die Teilnehmer abschließend mit dem erbaulichen Gedicht „November“ von Heinrich Seidel.

Agnes Sans, die Vorsitzende des OWK, dankte beiden Wanderführern für die Vorbereitung und Durchführung der beiden Touren.