Limes und Mühlenwanderung im Schwäbischen Wald am 18.04.2010

Gepostet am: Aug 16, 2010 6:12:33 AM

Der OWK Walldürn startete bei frühlingshaftem Wetter mit 50 Wanderfreunde zur Tagesfahrt in den Schwäbischen Wald. Er gilt als „grüne Lunge „ Baden-Württembergs und liegt 30 km nordöstlich von Stuttgart. Weitläufige Täler, unerschöpfliche Wälder prägen die reizvolle Hügellandschaften mit ihren vielen Einzelgehöften, kleinen Weilern und Dörfer.

Die Wandergruppe mit Peter Gehrig als Wanderführer und Brunhilde Marquardt als Limes-Cicerone verlief u. a. entlang dem obergermanischen – raetischen Limes, der seit 2005 zum Unesco Weltkulturerbe zählt. Von zahlreichen Wachtürmen aus überwachten römische Hilfstruppen zwischen den Kastellen die breite Grenzschneise durch den unberührten Urwald.

Der Wanderweg führte von Murrhardt nach Köchersberg, weiter zum Sauerhöfle , zum Schlosshof und Weidenhof - Römischer Meilenstein, Königseiche nach Ekartsweiler zum Eichstruder See über Radwege und Feldwege zum Kleinkastell Rötelsee. Nach insgesamt 18 km erreichten die Wanderer den Luftkurort Welzheim und das Limes-Kastell Ost mit dem wiedererrichteten Westtor des Ostkastells.

Wanderführerin Annemarie Bundschuh erwanderte mit ihrer Gruppe den historischen Mühlenwanderweg. Die erste Mühle auf der Wanderung ist die im 12. Jahrhundert erbaute Heinlesmühle. Sie ist eine kombinierte Mahl -und Sägemühle. Der imposante Fachwerkbau besitzt als einzige Mühle am Mühlenwanderweg noch zwei oberschlächtige Wasserräder, eines zum Antrieb der Getreidemühle, eines für die Sägemühle.

Nach einem Wiesenweg erreichten die Wanderer das Tal der Schwarzen Rot und kamen an die Vaihinghofer Sägemühle im Volksmund Hummelgautsche genannt. Sie ist die letzte von 5 Gemeinschaftsmühlen, die ehemals freien Bauern gemeinsam gehörten.

Die Wandergruppe wanderte anschließend zu dem idyllisch gelegenen Stausee „Hagerwaldsee“. Der Rundwanderweg führt weiter durch den Schillinghof, Strohhof zum Rotbachhöfle und zur Ebersberger Mühle, die im Tal der Blinden Rot liegt.

Durch das urige Naturschutzgebiet „Hägels- und Brunnenklinge erreichte man die Menzlesmühle, ein Schmückstück am Mühlenwanderweg. Die erwanderte Strecke betrug 12 Kilometer. Die Gruppen trafen am Limes Kastell wieder zusammen.

Die Wanderfreunde mit Limes – Cicerone Brunhilde Marquardt besichtigen das Ostkastell, das konserviert, teilweise rekonstruiert und ein in Originalgröße wieder aufgebautes Westtor mit Mauer und Graben zeigte. Der Schuhfund von Welzheim sowie der Fund eines Gesichtshelms aus einem Brunnen des Kastellgeländes ist für den archäologischen Nachweis von großer Bedeutung. Mit einem schwäbischen Vesper und Viertele klang der informative mit vielen neuen Eindrücke gewonnen Tag aus.