Kulturabend des OWK unter dem Motto 

Wipfel, Wiesen und Wasser in Musik und Literatur 

am 15.11.2024 im HDOT

Zu einem begeisternden und großartigen Erlebnis wurde für rund 220 Gäste und Besucher der am vergangenen Freitagabend im „ausverkauften“ Haus der offenen Tür in Walldürn von der OWK-Ortsgruppe Walldürn nun bereits zum zweiten Mal nach dem Auftakt im Jahr 2019 veranstaltete und dieses Mal unter dem Motto und Titel „Im Walde“ stehende Kulturabend mit der Theaterpädagogin, Kabarettistin, Rezitatorin und Sängerin Ann-Kathrin Schneider, begleitet von Edi Farrenkopf am Piano und auf dem Akkordeon.

Zwei Stunden lang machte sich Ann-Kathrin Schneider an diesem Freitagabend auf den Weg zu einem erlebnisreichen und facettenreichen Ausflug bzw. zu einer Wanderung in die Natur und ganz speziell dabei in und durch den Wald, ihren Rucksack dabei gefüllt mit Texten, Geschichten, Gedichten und Philosophischem, die allesamt mit dazu beitrugen, bei diesem Ausflug in die Natur in der Gemeinschaft von Gleichgesinnten den Wald und die Natur mit all ihren Begleiterscheinungen musikalisch und literarisch zu erkunden, niedergeschrieben und dokumentiert von allseits bekannten deutschsprachigen Schriftstellern und Dichtern wie z. B. Erich Kästner, Rainer Maria Rilke, Eduard Mörike, Johann Wolfgang von Goethe, Joseph von Eichendorff, Joachim Ringelnatz oder Friedrich Hölderlin, aber auch von internationalen Dichtern und Denkern sowie zeitgenössischen Autoren, die es während ihrer Lebenszeit oftmals in die schöne, freie Natur zog bzw. immer noch zieht. Musikalisch reichte an Freitagabend die im Rahmen dieses Kulturabends präsentierte Bandbreite an Liedern vom Volkslied bis zum Schlager, vom Protestlied bis zu Beatles-Songs.

Nach der Begrüßung aller Gäste und Besucher dieses Kulturabends durch die 1. Vorsitzende der OWK-Ortsgruppe Walldürn, Agnes Sans, eröffnet wurde der insgesamt 60 Programmpunkte umfassende Kulturabend musikalisch mit dem im Rahmen der Jugendbewegung entstandenen beliebten und allseits bekannten Wanderlied „Aus grauer Städte Mauern“ - von Ann-Kathrin Schneider gesanglich in hervorragender Weise dargebotenen und dabei von Edi Farrenkopf auf dem Akkordeon instrumental begleitet, ehe Ann-Kathrin Schneider sodann nach kurzen, an alle Kulturabend-Besucher gerichteten Begrüßungsworten ihr an diesem Freitagabend zu hörendes Programm kurz vorstellte.

Die oft enge Verbindung, Beziehung, Bedeutung und Verbundenheit des Menschen mit dem Wald und somit mit der Natur sowie der oft bedeutende Gesundheitsfaktor des Waldes für den Menschen stand danach sodann im Mittelpunkt der ersten literarischen Textprogrammbeiträge von Ann-Kathrin Schneider. Zu hören waren hierbei so bekannte und beliebte Texte und Geschichten wie der Klassiker „Die Wälder schweigen“ von Erich Kästner, „“Von der Heilkraft des Waldes“ von Ilka Osenberg-van Vugt, „Doktor Wald“ von Helmut Degenbach, „Die Bäume“ von Rose Ausländer und „Wie wundervoll war es im Wald“ von Robert Walser.

Nach dem nächsten Liedprogrammbeitrag „Bunt sind schon die Wälder“, dieses Mal von Ann-Kathrin Schneider und Edi Farrenkopf gesanglich a capella dargeboten,stand dann bei den nächsten von Ann-Kathrin Schneider vorgetragenen Textbeiträgen der herbstliche Laubwald mit seiner grandiosen Farbenpracht im literarischen Mittelpunkt: „Herbst“ von Rainer Maria Rilke, „Septembermorgen“ von Eduard Möricke und „Autumn leaves“ waren hierbei zu hören - jeweils bestens akzentuiert und mit viel Gefühl in der Stimme von der Rezitatorin vorgetragen.

Karl der Käfer“ - ein Protestlied der Musikgruppe Gänsehaut -, gesanglich dargeboten von Ann-Kathrin Schneider und instrumental am Piano dabei sehr dezent im Hintergrund haltend von Edi Farrenkopf instrumental begleitet, leitete dann harmonisch über zum nächsten literarischen Themenschwerpunktbereich dieses Kulturabends - zum Thema „Holzvermarktung“, wobei von Ann-Kathrin Schneider hierbei die beiden im Spätjahr eines jeden Jahres stets besonders aktuellen und zum Tragen kommenden Text- bzw. Wortbeiträge „Holzschlag im Gründewald“ von Marie Luise Kaschnitz und „Holzversteigerung“ von dem unterfränkischen Autor Anton Schnack in den Mittelpunkt ihrer Textrezitationen stellte.

Musikalisch ging es danach dann weiter mit dem durch die Sängerin Alexandra im Jahr 1968 bekannt gewordenen , und an diesem Freitagabend von Ann-Kathrin Schneider gesanglich dargebotenen und dabei von Edi Farrenkopf instrumental am Piano begleiteten Lied „Mein Freund der Baum“, ehe im Anschluss daran dann wieder einige Texte und Geschichten standen, in dessen Mittelpunkt die direkte und unmittelbare Verbindung des Baumes mit dem für ihn lebens- und existenziell wichtigen Wasser standen. So in harmonischer Folge „Gefunden“ von Johann Wolfgang von Goethe, „Reinigend und klärend“ von Anselm Kiefer, „Der Alte Brunnen“ von Artur Kleemann und „Wasserversorgung in Walldürn“ von der Walldürnerin Brunhilde Marquardt.

Nach dem von Ann-Kathrin Schneider und Edi Farrenkopf gesanglich „a-capella“ dargebotenen „Am Brunnen vor dem Tore“ - einem der bekanntesten deutschen Volkslieder von Friedrich Schubert (Komposition) und Friedrich Silcher (Text) ging es dann mit dem nächsten literarischen textlichen Vortragsblock von Ann-Kathrin Schneider in eine wohlverdiente 20-minütige Pause. Zu hören waren von ihr dabei die Sage von den „Marsbrunnenfrauen“ „Verfasser unbekannt), das metaphorische Gedicht der „Gesang der Geister über den Wassern“ von Johann Wolfgang von Goethe, und „der aktuellen Anekdote von „Nach dem Tod ein Baum sein“ von Stefan M. Dettlinger sowie mit dem Liedvortrag von Ann-Kathrin Schneider „Alt wie ein Baum“ von den Puhdys aus dem Jahr 1968.

Den zweite Programmteil dieses Kulturabends eröffnete Ann-Kathrin Schneider sodann musikalisch mit „Blackbird“, einem von John Lennon und Paul Mc Cartney von den Beatles komponierten und getexteten Liedbeitrag, in dessen Mittelpunkt der Gedanke des Freiseins steht. Dem Liedvortrag vorangegangen war die Übersetzung des Liedtextes vom Englischen ins Deutsche durch die Sängerin.

Ebenso wie in dem Liedbeitrag stand auch in den beiden nächsten textlichen Programmbeiträgen von Ann-Kathrin Schneider - „Modern Times von Rafik Schami und „Wahrheit“ von Wolfdietrich Schnurre wieder die Amsel“ als Vogel des Waldes und der Natur im Mittelpunkt des Geschehens, und auch beim nächsten Textvortrag „Spaziergang“ von Klabund spielte die Begegnung mit Vögeln des Waldes die dominante Rolle.

Nach dem von Ann-Kathrin Schneider und Edi Farrenkopf a-capella“ dargebotenen Liedbeitrag „Abschied vom Walde“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy (Text von Joseph von Eichendorf) handelten die nächsten Textbeiträge dann von der innigen Verbundenheit von Wanderern mit der Natur und dem Wald. Vorgetragen wurden hierbei von der Rezitatorin „“Der frohe Wandersmann“ von Joseph von Eichendorff, und „Angelehnt“ von der schweizer Autorin Elisabeth Bernet.

Mit dem Liedbeitrag „Der Baum des Lebens“ - bekannt geworden durch die Musical-Aufführung „Tabaluga“ von Peter Maffey im Jahr 1983 wechselte der Textinhalt der von Ann-Kathrin Schneider sodann schwerpunktmäßig über zu Wort- und Textbeiträgen, in deren Mittelpunkt der Waldspaziergang und das genießen der Stille der Natur und des Waldes dabei standen. So bei den beiden Textbeiträgen der beiden zeitgenössischen Autorinnen Cornelia Elke Schray, Carola Vahldiek und Doris Bewernitz „Waldspaziergang“, „Waldesstille“ und „Auch du“, und auch nach dem nächsten gemeinsamen Liedvortrag von Ann-Kathrin Sachneider und Edi Farrenkopf - der finnischen Hirtenweise „Horch, die Glocke tönt“ ein Morgenlied -  stand noch einmal der Waldspaziergang, verbunden mit dem freien Bewegen in der freien Natur, im Mittelpunkt der drei danach dann folgenden Textbeiträge „Spaziergang im Regenwetter“ von Friedrich Rückert, „Die Lichtung“ von Francisca Stoeckling und „Im Park“ von Joachim Ringelnatz.

Weiter im Waldgeschehen dieses Kulturabends „Im Walde“ ging es alsdann mit der Jagd im Walde, humorvoll vorgestellt mit der Geschichte von „Des Jägers Lust“ von Wilhelm Müller und danach dann auch musikalisch dokumentiert mit dem wohl jedem bekannten und immer wieder gern gehörten Natur- und Jägerlied „Auf, auf zum fröhlichen Jagen“ - gesanglich dargeboten von Ann-Kathrin Schneider und von Edi Farrenkopf und dabei instrumental begleitet von Letzterem auf dem Akkordeon.

Im Mittelpunkt des nächste Textblock-Themas stand danach dann die Bedeutung des Waldes für den Menschen in der Vergangenheit, in der momentanen Gegenwart und in der Zukunft: So bei dem Textbeitrag „Was ist uns Deutschen der Wald?“ von Erich Fried, bei „2084“ von Lutz Rathenow, bei „Göttliche Gesetze“ von Dietrich Bonhoeffer , bei „Geduld“ von Hermann Hesse sowie bei „Wo sich berühren Zeit und Raum“ von Mascha Kaléko.

Nächster und zugleich letzter Themenschwerpunkt im Verlauf dieses Kulturabends „Im Walde“ war nach dem nächsten a-Capella Liedbeitrag von Ann-Kathrin Schneider und Edi Farrenkopf Liedbeitrag dänischen Volks- und Gute-Nacht-Lied „Abendstille überall“ die Wandersehnsucht und die Abendstimmung im Walde, von Ann-Kathrin Schneider nachhaltig dokumentiert und interpretiert mit den Textbeiträgen „Wandersehnsucht“ von Hermann Hesse, „Der Spaziergang“ von Friedrich Hölderlin und „Stille Herrlichkeit“ von Gottfried Keller, und ferner mit dem von ihr gesungenen  Abendlied „Der Mond ist aufgegangen“ von Matthias Claudius, das dieser im Jahr Jahr 1790 komponiert und getextet hatte.

Nach kurzen, an ihren musikalischen Weggefährten Edi Farrenkopf, an an Ton- und Lichttechniker David Löffler sowie an die OWK-Ortsgruppe Walldürn gerichteten Dankesworten von Ann-Kathrin Schneider stellte sodann schließlich ihr letzter literarische Programmpunktbeitrag „Urlaub im Walde“ - eines der absoluten Highlights des deutschen Komikers, Musikers, Komponisten, Unterhaltungskünstlers, Kabarettisten, Schauspielers und Dichters Heinz Erhard -  den offiziellen Schlusspunkt dieser insgesamt 60 Programmpunkte umfassende Kulturabend „Im Walde“ im Haus der offenen Tür dar.

Doch beschlossen wurde die Veranstaltung nach nicht enden wollenden Schlussapplaus-Beifallsbekundungen des begeisterten Publikums erst nach dem von Ann-Kathrin Schneider und Edi Farrenkopf dargebotenen letzten - im Jahr 1970 durch Louis Armstrong bekannt gewordenen - Liedbeitrag „What a wonderful world“ “, sowie nach herzlichen - an Ann-Kathrin Schneider und Edi Farrenkopf gerichteten Schluss- und Dankesworten der 1. Vorsitzenden der OWK-Ortsgruppe Walldürn, Agnes Sans namens des OWK Walldürn als Veranstalter dieses Kulturabends „Im Walde“ für die großartige und begeisternde Gestaltung dieses grandiosen Abends und der Überreichung von jeweils kleinen Dankes- und Anerkennungspräsenten.

 

Text und Bilder:    BerndStieglmeier