OWK verbindet Wandern mit Lyrics
am 21.07.2024
Auch in diesem Jahr wurde die Themenwanderung des OWK „Wandern und Lyrics“, eine ca. sechs bis 12 Kilometer lange Tour besonderer Art, sehr gut von 23 Wanderfreundinnen und Wanderfreunden angenommen.
Wanderführer Karl-Friedrich Berberich begrüßte am Parkplatz zum Limes auf der Walldürner Heide alle Teilnehmer*innen. Nach dem gemeinsam gesungenen, mittlerweile traditionellen Eröffnungslied: „Gut wieder hier zu sein“ startete man die Tour mit dem Wanderziel Höpfingen, die diesmal ganz unter dem Thema Farben stand.
Dabei folgte man kontinuierlich der OWK-Markierung mit dem gelben, auf dem Kopf stehenden T. Inmitten des schattigen grünen Waldes ließ man sich auch von seiner grünen Farbe inspirieren und diskutierte über verschiedene Grüntöne, wie diese Farbe auf unseren Körper wirken und wie sie unsere Stimmung beeinflussen kann oder welche Redewendungen wir zur Farbe Grün kennen. Man war beeindruckt - ach du grüne Neune – wie vielfältig Grün buchstabiert werden konnte. Farblich passend dazu hörte man einige Takte aus dem Schlager der Comedian Harmonists von 1934: „Mein kleiner grüner Kaktus“.
Danach ging man weiter durch einen schattenspenden Sommerwald bis der Höpfinger Lochbach die Wanderer begleitete. Sein Plätschern brachte die Wanderer sofort mit kühler Erfrischung und der Farbe Blau in Verbindung. Da man mit ihrem Charakter eine gewisse Kühle, Distanz und Disziplin verbindet, wird Blau gerne als Arbeitskleidung eingesetzt. Blau kann auf uns sowohl beruhigend als auch spirituell wirken, denn sie sei auch die Farbe des Traumes und des Rausches. In der Kunst kennt man sie, eine Gruppe von Künstlern taten sich einst als die „Blauen Reiter“ zusammen. Zu dieser Farbe sang man den volkstümlichen Schlager, den man von dem deutschen Musiker Heino kennt: „Ja, so blau, blau, blau blüht der Enzian“.
Beim nächsten Halt an einer Pferdekoppel eröffnete sich ein gelbes Getreidefeld, das den Anstoß gab, sich dieser Farbe zu widmen. Gelb habe einen lichten, aktiven, auffallenden Charakter. Gelb sei eine Farbe, die wärmt und froh macht, aber auch frech und aufdringlich sein kann. So wird sie als Signalfarbe für Straßenschilder und Warnzeichen eingesetzt. Brunhilde Marquardt erklärte ihre Bedeutung in der griechischen Mythologie und in der religiösen Symbolik sowie ihren anrüchigen und negativen Touch im Mittelalter. Mag Gelb auch als eine Farbe des Lebens, der Sonne und des Goldes zählen, so muss sie doch nicht immer das Gelbe vom Ei sein. Passend zu dieser Farbe schmetterte man gemeinsam das bekannte deutsche Volkslied „Hoch auf dem gelben Wagen“, das das menschliche Leben als Reise in einer Postkutsche beschreibt.
Die letzte Station an der Kneipp- und Gesundheitsanlage kurz vor dem Ziel und Stopp der Wanderung in Höpfingen widmete man der Farbe Rot. Sie bedarf keiner ausführlichen Erklärung, sie steht für die Liebe und für unseren Lebensstoff Blut. Sie gilt als vitalste und zugleich gefährlichste Farbe, sie zieht an und warnt zugleich. Wer früher die Farbe Rot trug, verkörperte höchste irdische Macht. Rothaarige Frauen bezeichnete man im Mittelalter als Hexen. Rot hat eine physiologische Wirkung, denn wenn man „Rot sieht“, steigt Puls, Blutdruck und Atemfrequenz. In der christlichen Kultur wird sie allerdings als Farbe der Sünde, der blinden Passion, der zerstörerischen Gewalt und des Martyriums betrachtet. Einige Takte aus Wencke Myhres Schlager von 1970: „Er hat ein knallrotes Gummiboot“ ließ auf den Sommer blicken und sorgte mit seiner pfiffigen Melodie für eine beschwingte Heiterkeit und gute Laune aller Wanderer. Ebenso brachte ein Wassertreten in der Kneippanlage für eine wohltuende Erfrischung der müden Glieder der Wanderer.
All diese Inspirationen beschäftigten die Wanderer beim Weitergehen und wurden eifrig und heiter diskutiert. Abschließend befasste man sich mit dem Lied von Drafi Deutscher: „Welche Farbe hat die Welt“, eine Frage, die jede und jeder für sich selbst beantworten muss.
Für die gelungene Wanderung dankte die Vorsitzende des OWK, Agnes Sans, beiden Wanderführern Karl-Friedrich Berberich und Brunhilde Marquardt. Beim Musikfest des Musikvereins Höpfingen ließ man den gelungenen Wandertag ausklingen bzw. machte sich nach einer Stärkung wieder auf den Rückweg nach Walldürn.